Merry Christmas!!

Καλά Χριστούγεννα και χαρούμενο το 2011...

Andere Menschen sind es, die jetzt kommen. Eine andere Jugend waechst.
Ihr sind die frommen und verschlungenen Stimmen dieser Weisen nur noch halb vertraut.
Ihr klingt veraltet und verschnoerkelt, was noch eben heilig war und schoen.
In ihrer Seele waltet neuer Trieb. 
Sie mag sich nicht mehr quaelen mit den strengen Regeln dieser greisen Musikanten
und ihr Geschlecht ist eilig...

Krieg ist in der Welt und Hunger wuetet.
Kurz verweilen diese neuen Gaeste hier beim Orgelklang.
Zu wohl behuetet finden sie, zu priesterlich gemessen, die Musik.
So schoen und tief sie sei...
Sie wollen andere Klaenge, feiern andere Feste..

Fuehlen auch in halb verschaemter Ahnung dieser reich gebauten, hoheitsvollen Orgelchoere,
unwillkommene Mahnung, die so viel verlangt..
Kurz ist das Leben und es ist nicht Zeit, sich hinzugeben, zu so geduldig, komplizierten Spielen.

Uebrig bleibt im Dome von den Vielen, die hier zugehoert und miterlebt, fast keiner.
Immer wieder einer geht von hinnen, geht gebueckt, ward aelter, muede, kleiner.
Spricht vom jungen Volk, wie von Verraetern... Schweigt enttaeuscht und legt sich zu den Vaetern.

Niemand weiss, ob noch der Alte Meister drinnen spielt.
Ob die zarten, leisen Tongeflechte, die diesen Raume kreisen,  nur noch Spuk sind ueberbliebener
Geister, Nachhall und Gespenst aus anderen Zeiten..

Manchmal aber bleibt ein Mensch beim Dome lauschend stehen.
Oeffnet sacht die Pforte.
Horcht entrueckt dem fernen Silberstrom der Musik.
Vernimmt aus Geistermunde heiter, ernster Vaeter Weisheit Worte.
Geht davon mit klangberuehrtem Herzen.
Sucht den Freund auf, gibt ihm fluesternd Kunde vom Erlebnis der entrueckten Stunde dort im
Dome beim Duft erloschener Kerzen..

Und so fliesst im unterirdisch Dunkel ewig fort der heilige Strom.
Es funkeln aus der Tiefe manchmal sein Toene.
Wer sie hoert spuert ein Geheimnis walten, sieht es fliehen, wuenscht, es festzuhalten...

Brennt vor Heimweh, denn er ahnt das Schoene!

Aus "Das Glasperlenspiel" von Hermann Hesse
From "The Glass Bead Game" by Hermann Hesse